Gymnasium Lindenberg
Naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium mit bilingualem Zug

„Werte machen Schule”

Ein Interview von OStRin K. Bengel M.A.

K. Bengel: Wir sind sehr stolz darauf, dass du die Ausbildung als Wertebotschafterin im Rahmen der Initiative Werte machen Schule des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus erfolgreich absolviert hast. Glückwunsch! Stell dich doch bitte der Schulfamilie kurz vor.
M. Hele: Mein Name ist Mia Hele. Ich bin 14 Jahre alt, komme aus Weiler und gehe in die 8b. Meine Hobbies sind Volleyball, Wasserwacht, Eishockey, Radeln und Leichtathletik. Mein Lieblingsfach ist Sport.

K. Bengel: Wie bist du zu dieser Aufgabe gekommen?
M. Hele: Unsere Verbindunglehrerin, Frau Schneider, hat mich gebeten herumzufragen, ob jemand aus der Mittelstufe Wertebotschafter werden will und als sich niemand dafür gemeldet hat, habe ich gesagt, dass ich es mache und mich beworben. Und ich wurde angenommen!

K. Bengel: Wie lief die Ausbildungswoche ab?
M. Hele: Am Montag haben wir ein paar Kennenlernspiele gemacht, dann den Begriff „Werte” allgemein definiert und geklärt, was Wertebotschafter sind und welche Aufgaben sie haben. Am Dienstag besuchten uns zwei Vertreterinnen der Akademie für Philosophische Bildung. Mit ihnen sind wir noch tiefer in das Thema „Werte” eingetaucht, haben die für uns wichtigsten Werte herausgearbeitet und überlegt, was wäre, wenn man alle Werte ausleben würde. Am Mittwoch haben uns zwei Mitarbeiter des JFFs (Institut für Medienpädagogik) besucht. Zusammen mit ihnen durften wir Poster zu einem der Werte gestalten und danach zu diesem auch noch einen kleinen Film produzieren. Am Donnerstag entwickelten wir dann in Gruppen eigene Projekte für unsere Schulen, die wir anschließend einander vorstellten. Am Freitag haben wir besprochen, wie wir unsere Ideen und Projekte umsetzen und auf welche Probleme wir treffen könnten.

K. Bengel: Was hast du für dich persönlich gelernt?
M. Hele: Ich habe entdeckt, was für mich persönlich die wichtigsten Werte sind, nämlich Respekt, Kommunikation, Vertrauen und natürlich Freundlichkeit.

K. Bengel: Warum ausgerechnet diese?
M. Hele: Weil meiner Meinung nach diese Werte die Vorausetzung und Grundlage für eine gelungene Zusammenarbeit und ein angenehmes Schulklima sind.

K. Bengel: Gibt es Gruppen oder Jahrgangsstufen, die du für deine Aufgabe besonders ins Auge fasst?
M. Hele: Ja. Meine Wertebotschafter-Kolleginnen bzw. -Kollegen und ich waren uns alle ziemlich einig, dass man vor allem bei den Fünft- und eventuell Sechstklässlern ansetzen und noch etwas verbessern kann und teilweise auch muss. Denn bei älteren Schülerinnen und Schülern ist es schwieriger etwas zu ändern, die Jüngeren jedoch sind da vielleicht noch offener. Zudem ist uns aufgefallen, dass die jüngeren Schülerinnen und Schüler häufig nur wenig Respekt vor den Älteren haben. Natürlich darf man dies nicht verallgemeinern.

K. Bengel: Vielen Dank, Mia. Wir alle sind schon sehr gespannt, was du vorhast und wie deine Projektideen umgesetzt werden können. Ich persönlich freue mich sehr, dass ich dir dabei als Ansprechpartnerin tatkräftig zur Seite stehen darf.

Zum Zeitungsartikel

Was sind Werte? Wieso sind sie so wichtig? Wofür brauchen wir sie? Diesen und vielen weiteren Fragen gehen die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen auf den Grund. Zusammen mit Mia Hele, Wertebotschafterin am Gymnasium Lindenberg, erleben sie ihre eigenen kleinen Wertetage, in denen sie spielerisch und interaktiv an das Thema Werte herangeführt werden.

Hierbei wird der Begriff Werte allgemein geklärt und die Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe erarbeiten zusammen mit unserer Wertebotschafterin, was die für sie wichtigsten Werte sind, und was wäre, wenn man alle Werte ausleben würde. Poster zu einem Wert werden gestaltet und kleinere Filme produziert. Die Kinder sollen selbst kreativ werden und Spaß an der Sache finden, sodass sie sich gerne mit unseren Werten auseinandersetzen.

Und genau diese Ideen setzte die 15-Jährige in sogenannten Mini-Wertetagen mit dem Slogan „MACHT unsere Schule WERTvoller!” vom 8.5. – 24.5. in der 5. Jahrgangsstufe um. Hierfür wurden zwei Tage pro Klasse (1x drei und 1x zwei Schulstunden) angesetzt. Wie der Name schon andeutet, sollten die Jüngsten am Gymnasium eine Art Mini-Ausbildung erfahren. Am ersten Tag wurde von Mia eine Gesprächsrunde zum Thema initiiert. Danach erstellten die Unterstufenschüler und -schülerinnen Mindmaps über weitere Werte in Gruppen, die sie anschließend vorstellten und auch begründeten. Ziel war es, die vier wichtigsten Werte einer Klasse zu finden. Nach einem Ranking an der Tafel, begann die Produktion von Plakaten. Nun durften die Klassen Filmideen überlegen, die sie mit Playmobilfiguren umsetzten. Hier war die Motivation sehr groß! Ebenso sprudelten Ideen für die Drehbücher. Am zweiten Tag konnten dann die Filme zu den ausgesuchten Werten produziert werden. In einem weiteren Interview nach den Mini-Wertetagen traf man auf eine erschöpfte, aber auch sehr zufriedene Wertebotschafterin. Die größte Herausforderung sei gewesen, dass die Klassen begriffen, was Werte sind. Die Motivation für das Projekt sei nahezu durchweg äußerst hoch gewesen und die Klassen seien mit Feuereifer dabei gewesen. Außerdem seien viele großartige Filme entstanden.

Mias Fazit lautete: wir sind glücklicherweise an einer Schule, an der schon viele Fünftklässler und Fünftklässlerinnen wissen, dass Werte wichtig sind, aber durch die intensive Beschäftigung mit ihren wichtigsten Werten leistete das Projekt einen hervorragenden Beitrag zur Auffrischung und zum Reflektieren über Situationen. Die Begeisterung der Kleinen beim Zusammenarbeiten sei jedoch am schönsten gewesen!

Katrin Bengel